Komm Heiliger Geist!

Komm Heiliger Geist!

Der Heilige Geist bekommt beim Alphakurs einen Seminartag, kein Wochenende. alpha-logoDie vier Themen: Wer ist der Heilige Geist? Was tut der Heilige Geist? Wie werde ich mit dem Heiligen Geist erfüllt? und Wie mache ich das Beste aus meinem Leben? werden entsprechend „eingedampft“. Heute sind wir drei Referenten. Mein Part ist „Was tut der Heilige Geist?“ Nach dem Thema [Umgang mit der Bibel] ist eine solide Gebets- und Charismenlehre nach Röm. und 1. Kor. 12 und Eph. 4 wieder so ein Bereich, bei dem ich ausgerechnet als Katholik aktiv werde(n darf).

Der Heilige Geist kann sich menschlicher Talente bedienen, aber auch ganz neue Fähigkeiten zum Leben erwecken. Charismen sind seine Geschenke, wenn ich mich von Jesus begeistern lasse. Der Heilige Geist hilft uns zu beten. Ich erzähle etwas von meinen Erfahrungen mit freiem und lautem Gebet und wie dies meine erste Bekehrung vor 40 Jahren eingeleitet und begleitet hat. Wie ich die verschiedenen Ausdrucksweisen des Betens entdeckt habe: Lobpreis, Dank, Bitte, Klage, Anbetung, Schweigen, Hören und dass ich mich davon verabschiedet hatte, dem lieben Gott Gedichte aufzusagen oder immer nur Gebete von anderen Verfassern abzulesen. Wie dadurch auch eine neue „Faszination Bibel“ erwacht ist und dass ich mich persönlich von Gott angesprochen fühle, z.B. vor einem halben Jahr bei meiner [erneuerten Bekehrung] mit 2. Tim 1, 6-8a. Der Heilige Geist betet in uns (Röm. 8, 26):

„Der Geist hilft unsrer Schwachheit auf. Denn wir wissen nicht, was wir beten sollen, wie sich’s gebühret; sondern der Geist selbst vertritt uns aufs Beste mit unaussprechlichem Seufzen…“ (Luthertext in der Motette von Joh. Seb. Bach):


Beim Osnabrücker Jugendchor stehen die Sänger/innen „durcheinander“, hier in zwei 4-st. Chören. Höhepunkt dieser Interpretation ist die Stelle mit dem „unaussprechlichen Seufzen“ (2:40–3:00 Min.). Ob Paulus/Luther/Bach hier so etwas wie das Sprachengebet im Sinn hatten?

Die Kommunikation ändert sich. Das pfingstsequenz-300„G-Netz“ funktioniert immer und überall, der Heilige Geist sorgt dafür, dass ich online bin für Gott. Unaussprechliches liegt mir auf der Zunge, wenn ich nicht weiß, was ich beten soll. In der Anbetung darf ich es sagen, wie mein Enkelkind, der noch kein Deutsch sprechen kann, aber munter drauflos redet, wenn ihm danach ist.

Paulus meint ziemlich nachdrücklich, wir sollen nach der Prophetengabe streben (1. Kor. 14, 1.3.5.39), also Welt und Umwelt „mit den Augen Jesu sehen“ und so handeln, wie er es tun würde. Paulus differenziert zwischen wichtigen Charismen und weniger wichtigen, ohne sie für uns im Einzelnen genau zu klassifizieren. Das Charisma der „Unterscheidung der Geister“ ist anscheinend heutzutage besonders angesagt. Geistliche Gaben sollen dem Aufbau der Gemeinde dienen, sollen anderen nützen. Geistliches Leben (Spiritualität) und soziales Engagement sind die zwei Planeten eines dynamischen Getriebes. Es gibt eine Verbindungslinie von solchen Leuten wie Christoph Blumhardt jun. (1842–1919) zu Roger Schutz (1915–2005) und der Gemeinschaft von Taizé („Kampf und Kontemplation“) zu Mutter Teresa (1910–1997) und PP. Franziskus mit seinem sozialen Evangelium für die Armen dieser Welt. Alle Charismen stehen unter dem Primat der Liebe: 1. Kor. 13 haben wir tausendmal gelesen und gehört. Und ist etwas passiert?

„Komm Heiliger Geist“ – heute – hier – jetzt! Ob 10 Minuten gemeinsamem Schweigens und Hörens „reichen“?

„In der Unrast schenkst du Ruh‘, hauchst in Hitze Kühlung zu…“

(Altkirchl. Pfingstsequenz 2. Str.) Wir tagen bei 38° Lufttemperatur.