Barmherzig wie Muttern…

Barmherzig wie Muttern…

Das [hl. Jahr der Barmherzigkeit] und die ökumenische [Jahreslosung 2016] gehen eine wunderbare Symbiose ein, besonders für unsere guten Vorsätze im neuen Jahr. Das Geschenk väterlicher und mütterlicher Barmherzigkeit möchte mich veranlassen, meinerseits Barmherzigkeit walten zu lassen, zärtlich, wie bei Muttern! Das ist meine Medizin gegen Depression, der sich viele Zeitgenossen in unserem Wohlfahrtsstaat ausgeliefert sehen. Was mich hoffen lässt: Noch nie waren so viele Christen und andere Menschenrechtler engagiert, um Schutzbedürftigen zu helfen! Das wird bei allem „Jammern auf hohem Niveau“ viel zu wenig gewürdigt, ja unterschlagen. Noch nie haben so viele Bürger/innen mutig ihr persönliches Stück Verantwortung übernommen  für eine bessere Zukunft. Sei ihr Beitrag auch noch so klein: Jeder ist wichtig!

Fehlende Verantwortungsbereitschaft ist die Ursünde der Menschheit: Acedia, geistige und leibliche Trägheit! Adam und Eva hatten sie sich eingefangen, als sie sich von einem Tier sagen ließen, was sie zu tun und zu lassen hätten. Barmherzig sein, mütterlich trösten kann nur jemand, der nicht nur seinen eigenen Herzschlag hört, sich nicht um mögliche Kritik schert und zuversichtlich die nötigen Maßnahmen ergreift. Verantwortung abschieben, auf „die“ Politiker oder eine Fata Morgana der „political correctness“, die angeblich unsere Meinungs- und Pressefreiheit knebelt, das ist zu einfach und eines denkenden Menschen in einer Demokratie unwürdig. Die Komplexität der postmodernen Gesellschaft sehen, die Chancen ihrer Vielfalt bejahen und tatkräftig zupacken und handeln, das ist aller Ehren wert!

„We need a generation that is post-depression and that is not afraid of complexity“, dieser Slogan vom Computerkongress in Hamburg am Jahresende 2015 aus einem Gespräch über die aktuellen Gefahren für Freiheit, Demokratie und Zivilisation zwischen dem niederländischen Hacker Rop Gonggrijp und dem CCC-Sprecher Frank Rieger [fasst die Konsequenzen zusammen], auch die geistlichen, die ich aus der Einladung zu väterlicher Barmherzigkeit und mütterlichem Trost ziehe.