Voriges Jahr gecancelt, diesmal ECHT!@home. Ja, auch wir Greyheads haben’s gelernt, wie das geht mit Zoom, Jitsi, Teams, Webex. Und wir halten mit „Zwei oder Drei“ beim Gebetsspaziergang die Abstandsregeln ein. Ansonsten überlisten wir mit Technik den globalen Versuch des Verwirrers, Beziehungen zu stören, zu unterbinden und Menschen in den Tod zu stürzen. Nun also die Mitarbeiterkonferenz meines Gemeindeverbandes online @home. Fünf Seminare in Folge, zwei Gottesdienste. Nicht gerade easy, alles aufzunehmen, zu verdauen und die nötigen persönlichen Anpacker rauszuziehen. Ich bin gespannt, wie es die anderen Gemeindemitglieder machen werden. Anfang Juni habe ich vollen Impfschutz. Dann kann ich aus meiner Klausur raus und es geht wieder los!
Ich habe mich mit geistlicher Missbrauchsprävention, mit „Einheit in versöhnter Verschiedenheit“ (contra Konfessions-Rumgezicke), mit Seniorenarbeit, Mentoring und Kleingruppen-Jüngerschaft befasst. Ja, auch letzteres birgt die Gefahr von Machtmissbrauch und moralischem Druck. Manche meiner Generation haben dazu schlechte Erinnerungen aus ihren früheren Gemeinden und Konfessionen. Das müssen wir im Blick behalten, und spirituelles Management so professionell und transparent wie möglich handhaben.
Mein pastoraler Wunsch: Eine intergenerationelle kleine Gruppe. Kein Seniorenkreis, kein Jugendabend, wo man unter sich ist. Vielleicht befristet als Projekt. Mit Absichten und einem Ziel, das von allen mitgetragen wird. Mein Traum: Eine [multikonfessionelle Gemeinde] ohne dogmatisch-konfessionellem Hick-Hack.
Die Gottesdienste sind wie immer bei uns dann die Stunden, in denen man seine Seele baumeln lassen kann (ohne zu vergessen, dass die Akteure nicht wenig Arbeit damit haben!). Danke allen, die daran mitwirken, unseren Verband und unsere Gemeinden zukunftsfähig zu machen! „Gott nahe zu sein, ist mein Glück“ (Ps. 37, 28) lautete die Losung meines ersten Jahres 2014 in einer MV-Gemeinde. Dass [mein 3rd Life so spannend] werden würde, habe ich nicht erwartet – und freue mich heute nach fünf Jahren immer wieder aufs Neue darauf! Heute am Sonntag nehme ich aus Ellmendingen mit: Gott nennt meine Schwächen „Wachstumspotential“…! Das gilt auch für die Aufgaben, die auf die MV-Gemeinden zukommen (2. Kor. 12, 12-18). Wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit (V. 17) – nicht als philosopisch gedachter Topos, sondern als U-topie, die es aktiv zu erleben gilt!