Heute haben [drei Tage Weiterbildung] begonnen. Ich freue mich, eine Dozentin [aus meinem letzten Studium] wiederzusehen. Leitungsverantwortung wird stärker zum Thema für mich, als ich es in meinem Beruf erlebt habe. Klar ist: Es muss unbedingt professionell sein. Darum hatte ich dieses Studium noch berufsbegleitend gemacht, und in meinem bisherigen Arbeitsbereich gibt es mittlerweile offene Stellen dafür („Pastorale Koordination“). Nun aber kann ich mich im neuen „Netzwerk Quartier“ für meinen Stadtteil kompetent engagieren und die kirchlichen Aufgaben dabei forcieren.
Der erste halbe Tag diente dem gegenseitigen Kennenlernen, denn alle Teilnehmer/innen kommen aus verschiedenen beruflichen Kontexten und Altersgruppen. Einige sind aktive Studenten/innen des NPM-Studiums an der Uni Münster und müssen das Seminar mit einer Hausarbeit zertifizieren lassen. Dieses Kennenlernen hatte aber methodisch in mehreren Runden immer den Leadership-Kontext im Focus, also: Wie habe oder erlebe ich Führung in meinem Unternehmen? Was könnte anders bzw. besser laufen? (Kleinstgruppengespräch) Welches Bild habe ich eigentlich von meinem Unternehmen? (Wir haben gemalt und erklärt.) Und schließlich: Wie habe ich meine Mitstudenten/innen an diesem ersten Nachmittag erlebt? (Rotationsmethode)
Wir sind eine außerordentlich stark motivierte Truppe, das steht schonmal fest. Eine gute Grundlage für die an den nächsten beiden Tagen folgenden Rollen- und Planspiele.
[06.11.2015] Selbstverständlich werden hier die Seminarinhalte und vor allem die Interna nicht verraten. (Eine Seminarbeschreibung gibt es oben beim ersten Link.) Wir machen ein großes Planspiel, in dem es mehrere Leader-Rollen, Teams und Funktionen gibt. Immer wieder halten wir inne und reflektieren, was gerade passiert ist, wie es uns damit geht und wie wir fortfahren wollen. Unsere Dozentin kann damit meisterhaft umgehen und lässt uns völlig freie Hand in unseren Entscheidungen für den Fortgang des Planspiel-Prozesses. Manche erwarten eher, dass die Leiterin bei Blockaden einfach ihre „Geheimrezept-Tasche“ auspackt und entsprechende Handlungsanweisungen gibt. Sie vertritt dagegen den Standpunkt, dass Leader erst einmal ihre Teams verstehen müssen, um dann zu gemeinsam getragenen Entscheidungen zu kommen. Also keine Einbahnkommunikation, vor allem nicht als Machtinstrument. So erleben wir „Leadership live“ wirklich auch so, wie es gemeint ist: Nicht in theoretischen Verhaltensmustern, sondern handfest und leibhaftig in unseren Rollen, Konflikten und Lösungsversuchen und deren Reflexion, die jede/n Teilnehmer/in [in seiner/ihrer Eigenart] berücksichtigt. Learning by doing! Die Selbststeuerungsfähigkeiten eines Teams zu wecken und zu fördern wäre dann für mich am Ende dieser Tage die Königsdisziplin der Leiterschaft.
Mehr zu diesem Thema im kirchlichen Kontext bietet [der Leiterblog] bei WordPress. Sehr empfehlenswert!
Der [2. Teil dieses Seminars Ende Februar 2016] befasst sich damit, wie man komplexe Projekte besser in den Griff bekommen kann, und welche Handlungsstrategien im Change- und Projektmanagement zu produktiven Lösungen führen.
Pingback: Fishermen for cellgroups! – ON FIRE