…das diesjährige (2020) Motto der Telgter Wallfahrt. In Coronazeiten geht wallfahren nur privat, zu zweit oder dritt, so wie (meist freikirchl.) Gemeinden es von Anfang an des Lockdowns mit Gebetsspaziergängen durch die Stadtteile handhaben. Aber eine [Radtour nach Telgte] steht dieses Jahr noch an. Ich fahre nicht zur „Schmerzhaften Mutter“ – obwohl dieses Motiv weder lebensfern noch unbiblisch ist. Die Wallfahrts-Statue hält uns den gestorbenen Jesus entgegen. „Maria Influencerin“ könnte ihr Titel für die Generation Y und Z sein. Christen glauben an einen Gott, der den Weg der Unschuldigen, Gescheiterten, Getöteten selbst gegangen ist. In Telgte fasse ich symbolisch den Fuß Jesu an. Das ist mein Pilgerziel. Zu Hause Im Zusammensein zu zweit oder dritt in seinem Namen „berühren“ wir nicht nur diesen Jesus, sondern geben ihm leibhaftig Raum in der Gegenwart unserer Zeit. Er ist da, wo wir sind! Eine Paraphrase für den Namen Gottes aus 2. Mos./Ex. 3, 14. יהוה: „Ich bin der für Euch dasein Werdende“ oder eben „Ich bin da, wo Du bist!“ Der brennende Dornbusch zeigt: Gott ist Feuer und Flamme für die Menschen, für Dich und mich.
Er ist nicht nur immer für mich da, sondern ich bin als Christ berufen, ihn dorthin zu bringen, wo ich lebe und mich engagiere. Ich soll Influencer für Jesus sein. „Da wo Du stehst, ist heiliger Boden“ (2. Mos./Ex. 3, 10). Das hat mich [vor drei Jahren persönlich angesprochen]. Mit den Abstandsregeln lernen wir: Es kommt gar nicht darauf an, große Scharen von Betern zu sammeln oder besonders schöne Gebetstätten oder -häuser zu bauen. Es kommt darauf an, dass jeder von uns quasi „ein Gebetshaus“ ist – und ich weiß und erlebe es ja, dass ich damit in meiner Stadt nicht alleine bin. Leider wissen wir noch zu wenig voneinander, dass wir ein neues „Haus aus lebendigen Steinen“ bilden könnten, wenn wir uns besser [miteinander vernetzen] würden.
Gottes Gegenwart zu repräsentieren, das geht überall, ist nicht auf besondere Orte, Zeiten oder Handlungen beschränkt. Aber solche Orte helfen, innezuhalten und sich aufs Wesentliche zu konzentrieren. Und das Unterwegs-Sein dahin kennzeichnet noch einmal, dass wir, dass Kirche, in Bewegung sein muss – agil und flexibel. „Zum Glück hat Jesus gesagt: Ich bin der Weg – und nicht: Ich bin der Standpunkt“ [Torsten Hebel].