„Wie charismatisch ist noch nüchtern?“

„Wie charismatisch ist noch nüchtern?“

Die Evangelische Allianz lädt alljährlich ihre Ehrenamtlichen zu einem Dankeschönabend mit gutem Essen und Workshop-Gesprächen ein. Ich habe (wie auch einige andere) einen Nachtisch mitgebracht und helfe ein wenig in der Küche. Beim Workshop, den ich mir ausgesucht habe, erzählen wir einander, wie wir das Wirken des Heiligen Geistes in unserem Leben und bei unseren Engagements erleben. Der Pastor der Baptistengemeinde beeindruckt mich mit seiner charismatischen Art, Seelsorge zu betreiben. Es gibt einen bundesweiten Arbeitszweig der „Charismatischen Gemeinde-Erneuerung im Bund evangelisch-freikirchlicher Gemeinden“ (CGE im BEFG), auch in der hiesigen Gemeinde. Andere Workshop-Gesprächspartner konfrontieren mich eher mit ihrer Sicherheit, dass Jesus ihnen konkret gesagt habe, was sie tun sollen. Ein kritisches Hinterfragen ist damit ausgeschlossen. Dennoch sind ihre Berufungsgeschichten faszinierend und ihre menschliche Art liebenswert. Charismatisches Schwärmertum propagiert niemand von uns. Sprachengebet praktizieren alle, aber als persönliche Anbetungssprache. Einige sind Mitglieder von Pfingstgemeinden, bei denen dies ab und zu auch gemeinschaftlich geschieht, so wie mir es auch von Treffen der CE in der katholischen Kirche vertraut ist, aber in meiner Gemeinde des Mülheimer Verbands nicht. Zum Erfahrungsaustausch war es ein schöner und sehr interessanter Abend. Zur direkten Beantwortung der Ausgangsfrage sind wir aber nicht vorgedrungen, dafür war die Zeit zu kurz.