Das „B“ in AfD steht für „Bildung“!

Das „B“ in AfD steht für „Bildung“!

Die kirchlichen Schulen haben einen Gebetsimpuls im Dom gestartet, bevor es heute am Holocaust-Gedenktag zur großen Kundgebung in den Schlossgarten ging. Der Domchor sang ein Sample aus „Verleih‘ uns Frieden gnädiglich“ von Martin Luther und „We shall overcome“. Rappelvoll war der Dom, die größte Gruppe waren Kinder und junge Leute – für uns Greyheads ein erfreuliches Miteinander, das sich bei der Kundgebung eindrucksvoll fortsetzte. Nach offiziellen Schätzungen sollen es 25–30.000 aus Stadt und Landkreis gewesen sein.

 

Der vollbesetzte Dom
Drei-Religionen-Schule
Vor der Stadthalle

Die Redebeiträge von Promis waren hochkarätig besetzt, Oberbürgermeisterin (CDU) und Landrätin (Grüne) waren sich bemerkenswert einig, Boris Pistorius (Osnabrücker) und Yasmin Fahimi (DGB-Bundesvors.) appellierten an Verantwortungsbereischaft und Solidariät. Am meisten beeindruckt hat mich aber die Ansprache des zehnjährigen Amro aus Syrien, der seine Rede souverän vom Blatt las

„Mein Zuhause ist hier in Deutschland, und ich liebe dieses Land genauso wie meine Kultur. Hass ist niemals eine Lösung. Vielen Dank, dass Ihr hier seid, um für eine bessere Welt zu kämpfen. Gemeinsam können wir viel erreichen!“

Es gab noch ein Mini-Podiumsgespräch zwischen dem Leiter des „Runden Tisches der Religionen“, der stellv. Vorsitzenden des städt. Migrationsbeirats und Boris Pistorius, als es um die Frage ging: „Was können wir tun, damit diese Kundgebung mit ihren vielen Appellen hier kein Strohfeuer wird, das übermorgen schon wieder vergessen ist?“  Antwort: Zivilcourage! Den Mund aufmachen, wenn Hassparolen oder verächtlich-Machen in unserem Umfeld auftauchen. Sich bürgerschaftlich engagieren, Notleidenden helfen.

Auf dem Weg zum Schlossgarten
Zusammen gegen Faschismus.

Den abschließenden Redebeitrag aus dem Antifä-Vorstand teile ich nicht. Den Verdacht, dass Aufstehen gegen Faschismus nur ein Vertuschen unserer satten Bürgerlichkeit sei, weise ich entschieden zurück. Auch ist die Antifa für mich nicht glaubwürdig, denn sie bekämpft Faschismus mit genau denselben Mitteln, nämlich denen des Faschismus: Eine sarkastische, nur schwer verständlich, Ideologische Insider-Sprache, Niederbrüllen des politisch Andersdenkenden, sie befürwortet Gewalt gegen Sachen, um „Faschisten den Raum zu nehmen“, und demonstriert vor Häusern und Arbeitsstellen derer, die nach ihrer Meinung faschistoid seien. Gestapo- und Stasimethoden brauchen wir nun wirklich nicht mehr. Schade, denn die Antifa legt durchaus auch den Finger auf Wunden, die wir Bürgerlichen manchmal nicht wahr haben wollen. Polizei, Presse und Justiz Handlanger eines Unterdrückungs-Staates? Sorry, aber das habe ich aus der anderen Ecke auch schon vernommen, inkl. Opferrolle. Antifaschismus und Anarchie muss sauber voneinander getrennt werden. Wie sagte die Rednerin so schön? „Wir (!) gucken genau hin!“

Hass lässt sich nicht mit Hass bekämpfen. Krieg nicht mit Krieg. Gewalt nicht mit Gegengewalt. Alles das muss überwunden werden. Ja, das ist auch ein Kampf! Ja, das ist anti-faschistisch! Die Hoffnung auf eine bessere Welt soll nicht untergehen.

Es gibt drei Dinge, die sich nicht vereinen lassen:
Intelligenz, Anständigkeit und Nationalsozialismus.
Man kann intelligent und Nazi sein. Dann ist man nicht anständig.
Man kann anständig und Nazi sein. Dann ist man nicht intelligent.
Und man kann anständig und intelligent sein. Dann ist man kein Nazi.

(Der Kabarettist Gerhard Bronner
am 7. Mai 2005 bei der Gedenkfeier zum 60. Jahrestag der Befreiung des KZ Gunskirchen.)

Nun gilt es, die Eindrücke dieser Kundgebung zu verarbeiten und zu schauen, wie ein tatkräftiges Engagement für Gerechtigkeit und Frieden bei mir auszusehen hat. Christlich zu glauben [ist eine politische Kategorie]! „Sucht das Beste für die Stadt (Polis)!“ (Jer. 29, 7) Bei einer kleinen Radtour im Anschluss an die Kundgebung habe ich mir dafür etwas Zeit genommen. [Auch dafür gibt’s nen Blog von mir].