Warum unsere permanente Smartphone-Nutzung schädlich ist, oder es zumindest sein kann, steht in dem neu erschienenen Forschungsbericht der Uni Bonn von Alexander Markowetz: „Digitaler Burnout“, München 2015 (Droemer-Knaur), ISBN 978-3-426-27670-9, 19,99 €. Bei [Heise-online] lese ich:
„Smartphone-Apps funktionieren wie Glücksspielautomaten“, erläutert Professor Markowetz. „Wir betätigen sie immer wieder, um uns einen kleinen Kick zu holen.“
Für den kleinen Kick zwischendurch sorgen nicht nur die sogenannten Casual Games, mit denen im Jahr 2015 voraussichtlich mehr als 30 Milliarden US-Dollar umgesetzt werden, sondern auch Social-Media-Anwendungen wie Facebook, Whats-App oder Dating-Apps wie beispielsweise Tinder. Dabei sei das Verhalten kein exklusiver Tick der Jugend, unterstreicht Markowetz, sondern ziehe sich durch alle Altersgruppen und soziale Schichten.
Dramatisch seien insbesondere die ständigen Unterbrechungen im Alltag, die mit einer intensiven Smartphone-Nutzung einhergehen, warnt Markowetz. Diese würden es nie erlauben, sich einer Tätigkeit vollauf zu widmen und verhinderten damit jede Erfahrung von „Flow“. Die Folgen seien Unproduktivität und ein mangelndes Glücksempfinden. Besonders stark betroffen sind demnach Menschen im Alter zwischen 17 und 25 Jahren, die ihr Smartphone durchschnittlich drei Stunden pro Tag nutzen.
(…) Während es etwa bei Ernährung eine riesige Auswahl an Diäten gebe, seien zum Smartphone-Umgang so gut wie keine praktischen Hilfen vorhanden. Aufklärungskampagnen, Forschungsprojekte oder politische Initiativen seien bisher Mangelware.
Dabei sei die Smartphone-Nutzung längst nicht das Ende der Entwicklung, sondern erst der Anfang, gibt Markowetz zu bedenken. Schon jetzt werde das Internet in Spielzeug, Brillen und Uhren integriert. „Wir brauchen dringend eine gesellschaftliche Debatte und einen interdisziplinären Austausch in der Wissenschaft, um zu verstehen, was die Digitalisierung mit unseren Psychen macht.“
Und unsere Autos werden zu „Smartphones, die auch fahren können“. Der Trend war auf der IAA 2015 unübersehbar. Übermäßiger Smartphone-Gebrauch führt zur Suchtkrankheit. Meine Seele (Persönlichkeit) an den Teufel (big brother) zu verkaufen, wie in den alten Volksmärchen, wird heute zur bitteren Realität, unmerklich und schleichend.
Also [Smartphone-Diäten] entwickeln? Wie wäre es mit Smartphone-Heilfasten? 7 Wochen ohne? Als Vorbereitung auf die Feier von echtem, hautnahen, emotionalem, horizont-durchbrechendem, glaubensstarken Leben gegen den Tod am Osterfest? Ich bin bekennender Facebook- und Whatsapp-Verweigerer, von Anfang an. Meine Familienangehörigen können mir Kurznachrichten per SMS, Längeres, Fotos und Videos per eMail schicken. Das verlange ich einfach. Ich habe auch kein Google- und Microsoft-Konto und dennoch alle Apps auf meinem Android-Smartphone, die ich brauche. [Mein Windows 8.1 habe ich in den Ruhestand] geschickt und den Hype um Windows 10 gar nicht erst mitgemacht. Bloggen geht trotzdem prima, wie man sieht. Kritischer Medienkonsum gehört auch zum Christsein, wie ich finde. So wie ich unsere Lebensmittel regional einkaufe, immer Frisches koche, und so wenig wie möglich bei Amazon bestelle. Wir Konsumenten haben die Macht.