24.02.2022 – ein schwarzer Tag

24.02.2022 – ein schwarzer Tag

Können wir ab heute den 3. Weltkrieg noch überwinden? Lt. FAZ droht Putin allen, die der Ukraine helfen, mit Nuklearwaffen. Seit Dezember 2021 liegt seine Forderung an die USA auf dem Tisch, die Nato auf den Stand von 1997 zurückzuziehen. Damals war kein Land des ehem. Warschauer Paktes und der ehem Sowjetunion Nato-Mitglied. Lt. n-tv hat Putin In seiner Angriffsrede das noch einmal bekräftigt, und Finnland und Schweden gedroht. Seit heute sollten wir gelernt haben, dass solche Forderungen bitterer Ernst sind. Unsere Nachbarn wären also nach der Ukraine als nächstes „dran“: Zuerst das Baltikum, dann Polen, die Slowakei und Tschechien, dann Südosteuropa. Die Verstrickungen in das strukturelle Böse dieser Welt werden wir zu spüren bekommen.

Krieg ist immer ein Verbrechen. Die Verantwortlichen sind Kriegsverbrecher. Unterstützer sind mitschuldig. Das russisch-orthodoxe Patriarchat hüllt sich in dröhnendes Schweigen.

Mein Vater war Maler & Grafiker:
„Requiem“, Federzeichnung 1945

Mein Vater musste 1942 auf der Krim in der Gegend von Simferopol herumlaufen und russische Soldaten erschießen. Er hat gesehen, wie deutsche SS mit Unterstützung der Wehrmacht Menschen in Synagogen und Dorfkirchen zusammengepfercht hat, die darin elendiglich verbrannt wurden.

Nie wieder Krieg! Damit bin ich aufgewachsen. Ich hoffe, dass meine Kinder und Enkel ihr Vertrauen in die Kraft der Friedensbewegung niemals aufgeben. Waffengewalt habe ich persönlich nichts entgegenzusetzen. Dennoch bin ich nicht machtlos. Ich kann Vertrauen wagen und Flüchtlingen helfen.

Die Corona war eine gute Einübung in die Entbehrungen, die uns noch bevorstehen. Das Maßnahmen-Hickhack auf offener Straße wirkt nur noch lächerlich angesichts der weltpolitischen Komplexität.  Die Streitigkeiten innerhalb und zwischen unseren Kirchen sind nun völlig überflüssiges Rumgezicke geworden. Ich werde mich damit nicht weiter auseinandersetzen und kirchliche Themen hier im Blog und auch sonst auf ein Minimum herunterfahren.

Was mich aber weiterhin hoffen lässt, ist mein Glaube an den, der ein leidenschaftlicher Freund des Lebens ist: Jesus Christus. Ich nehme es meinen Eltern ab, und habe es bei meinen gesundheitlichen [„Boxenstopps“] auch selbst erlebt: Wer glaubt, ist nie allein! Damit und nur einem Rucksack mit dem Allernötigsten standen meine Eltern und Großeltern Ende Juli 1943 zusammen mit Hunderten Ausgebombter auf dem Hamburger Heiligengeistfeld. Aller Materialismus, jede Waffe, und aller Konsum ist nichts gegen das Vertrauen in das Gute, mit dem jeder Mensch geboren wird. Das Menschenrecht auf Gerechtigkeit und Frieden gilt besonders für diejenigen, die in Diktaturen leben müssen oder in Kriege geschickt werden.

Aus der Nachrichtenredaktion von [t-online kommt eine lesenswerte Kolumne] von Peter Linden zum Thema Vertrauen in der Gesellschaft. Das gilt auch für unser Verhältnis zu Gott.

Jan Fleischhauer, früher Kolumnist beim Spiegel und jetzt leider bei Focus, fand ich immer ziemlich destruktiv. Aber jetzt hat er eine [Einschätzung dessen geschrieben, was er im Hintergrund bei Putin] vermutet: Nicht territoriale Geländegewinne zur Wiederherstellung der alten Großmacht Russland, sondern eine Großmacht, die sich der westlichen Dekadenz wirksam (d.h. mit Gewalt) entgegenstellt zur Rettung der russischen Seele, die von Demokratie und Freizügigkeit bedroht ist. „Der Russe ist wie Putin: jederzeit bereit, in der Taiga einen Tiger mit bloßen Händen niederzuringen.“