Hinter dieser etwas spröden Formulierung verbirgt sich ein [neuer Masterstudiengang] der WiSo-Fakultät der Hochschule Osnabrück. Er ist nicht nur für Sozialarbeiter B.A. interessant, sondern wäre auch eine Zusatzqualifikation für Religionspädagogen, Diakone oder Pastoraltheologen. Ich nehme an der Info-Veranstaltung für Absolventen und Anbieter teil. Es geht um die bedarfsgerechte Gestaltung kommunaler Räume, um Quartiersmanagement, Sozialplanung, Bildungs- oder Familienbüros, Migrationsdienste, Gesundheitsvorsorge.
Für Planung, Gründung und Entwicklung von neuen Gemeindeformaten ist eine Sozialraumanalyse von großem Wert. Studenten suchen immer Praxismodelle, wo sie forschen, planen, konzipieren und sowohl strategisch wie fachpolitisch denken und handeln können. Aber auch auf Anbieterseite, für die ich dabei bin, sind solche Qualitäten gefragt. Kirchen entdecken sie gerade (wobei die örtlichen anhand der Tagespresse offenbar noch nicht gesehen haben, welche Chancen für professionelle Neuansätze sich hier eröffnen…).
Das 1. „Pionier“semester hat gerade begonnen, und ich treffe als deren Sprecher einen meiner früheren kirchlichen Jugendvorstandsmitglieder wieder. Er hat vor ein paar Jahren während seines Bachelorstudiums mit einer Gruppe eine Sozialraumanalyse für die Pfarreiengemeinschaft in meiner Nachbarschaft erstellt und würde gerne auf dieser Basis weiter am Thema Lebensqualität im Stadtteil arbeiten. Interessant ist noch, dass die meisten der Studierenden neben diesem Vollzeitstudiengang arbeiten. Eine berufsbegleitende Weiterbildung wäre also für Berufe, die eine stark flexible Zeiteinteilung ermöglichen, durchaus realistisch.
Auch auf meinem Gleis des bürgerschaftlichen Engagements öffnen sich also ganz unverhofft Türen, hinter denen sich neue Horizonte zum Entdecken befinden. Um kontextuelle Gemeindeentwicklung anzupacken, brauchen wir also das Rad nicht immer wieder neu zu erfinden, sondern können auf bereits vorhandene Ressourcen zurückgreifen.