In unserer Gemeinde kann man zum Jahresbeginn seine persönliche Jahreslosung aus einem Korb mit Bibelsprüchen ziehen. Ich habe meinen (leiblichen) Buddy gebeten, das für mich zu tun:
Er hat uns selig gemacht und berufen mit einem heiligen Ruf
(2. Tim. 1, 9a)
Wie das so oft für mich beim Umgang mit [den Losungen] ist: ziemlich passgenau! Wobei die anderen Bibelübersetzungen, die ich gerne gebrauche (Basisbibel, Neue Genfer, Einheits, Volx) den Akzent vom lutherischen Adjektiv eines Rufes, der in sich „heilig“ ist, (wohl korrekter) verschieben zu „berufen, zu den Heiligen (d.h. den Freunden Jesu ) zu gehören“.
Egal wie, es bedeutet für mich: Halte Deine Berufung frisch! Werde nicht müde, jetzt am Jahresanfang und entschuldige das nicht mit Corona! Du hast nicht nur einfach Aufgaben zu bewältigen, sondern sie sind „heilig“, weil ich „der Heilige, Heilende“ bin! Denn es stimmt: Manches läuft nicht so, wie ich es mir gewünscht habe. Ich meine, ich müsste reduzieren, weil natürlich im Alter alles nicht mehr so ganz flott von der Hand geht, wie früher. Ich müsste mit meinen Kräften haushalten. Guck genauer hin: Was bleibt wesentlich, was ist nebensächlich! Wesentlich bleibt: Evangelisation, Jüngerschaft, Gemeinde, Evangelische Allianz. Nebensächlich wird: Was meine „alte Firma“ (der deutsche Katholizismus) so treibt und umtreibt mit seinen ganzen Problemkomplexen.
Also mal eine Zwischenbilanz ziehen? Das Abmustern vom sinkenden Schiff abschließen? Mittlerweile gibt es ja nicht nur einen nationalen [synodalen Weg], sondern es wird auch eine [globale Synode] in der römischen Version der weltweiten Kirche Gottes geben. Auch dazu gibt es gute Roadmaps für Pastoralteams und einen umfangreichen Fragebogen. Die Kirchenzeitung hatte berichtet, aber ob er auch wieder nicht „an der Basis“ ankommt?
Diese Sorge greife ich auf und schicke meine Wortmeldung mit Fragen und Zwischenbilanz an alle kath. Pfarrer/Gemeindeleiter und weitere Freunde in meiner „alten Firma“ und zur Info auch an die Freunde auf evangelischer Seite im Kirchenkreis. Ziemlich viel Text, den ich ihnen da in drei Teilen zumute. Ich rechne auch nicht mit Antworten, bitte einfach um Kenntnisnahme. Ich berichte von der [Initialzündung durch „Evangelii Gaudium“] und die Zukunftsversion des einstigen Präses des Mülheimer Verbands, die für mich auch nach sieben Jahren immer noch [verblüffende Parallelen] haben – und mir die Bedenken genommen hatten, mich in einer geistlichen Gemeinschaft zu engagieren, die nicht der röm.-kath. Jurisdiktion untersteht, auch nicht unterstehen will, …und sich doch um Einheit im Glauben stark macht!
Was mich selbstverständlich freut: „Meine“ Jahreslosung ist die unmittelbare Fortsetzung einer meiner drei Lieblings-Bibelstellen [hier habe ich schonmal davon berichtet]:
Entfache die Gnadengabe wieder neu, die dir durch die Auflegung meiner Hände zuteil geworden ist! Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Verzagtheit gegeben, sondern sein Geist erfüllt uns mit Kraft, Liebe und Besonnenheit. Darum schäme dich nicht des Zeugnisses für den Herrn. (2. Tim. 1, 6-8a)
Also [„neuer Mumm in den Knochen“] und nach vorne gucken, sonst gibt’s auf dem Trampelpfad Fehltritte! Warum ich mir das zutraue? Weil [der wichtigste Anstoß], den ich seit Beginn meines 3rd-Life bekomme habe, von einem 17-Jährigen stammt, der 2019 beim Rangergottesdienst gepredigt hat:
Sogar wenn Du mal Deinen Kompass verloren hast – Gott weiß immer noch, wo Du gerade stehst!
Hängen geblieben von der gerade absolvierten [Allianz-Gebetswoche] ist der Spruch von Paulus beim Zoom-Prayer am Freitagabend: „Ich vergesse, was hinter mir liegt“ (Phil. 3, 14) – ganz schön krass, dieser Paulus!
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