Mobi-Treff

Mobi-Treff

„Leben ist mehr“ lautet das Motto der Straßenevangelisation der „Deutschen Inland-Mission“, die vom alljährlich vom Pastor der „evangelisch-freien Gemeinde“ im Nachbarort  hauptverantwortlich geleitet wird. Die [Deutsche Inland-Mission] (nicht zu verwechseln mit der [„Inland-Mission der Freien Evangelischen Gemeinden“]) hat im Emsland einige Hausbibelkreise ins Leben gerufen. Aus meiner Gemeinde (und noch einigen anderen) sind einige Mitarbeiter dabei. Wir sind eine konfessionell bunt gemischte Truppe. Ich mache mit, um meine [Ersterfahrungen] aus der Fuldaer Fußgängerzone weiter zu vertiefen, die ja einen unvorhersehbaren Verlauf genommen hatten. Es gibt zwei Vorbereitungstreffen. Passanten werden anhand eines Fragebogens eingeladen, ihren Glauben zu reflektieren. Zum Thema „Dankbarkeit“ wird eine neue Version des Fragebogens von einigen Mitarbeiterinnen erstellt. Der bisherige weist eine stark freikirchlich geprägte Insidersprache auf, kann aber auch noch verwendet werden. So „gewappnet“ hoffen wir, viele ansprechen zu können.

Ein wichtiges Hilfsmittel dabei ist der „Mobi-Treff“, ein moderner, umgebauter Omnibus, der als Rückzugsmöglichkeit und Wetterschutz dient und innen ein komplettes Café und umfangreiches Infomaterial beherbergt.

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Mobi-Treff vorm Stadttheater am Domhof

In zwei Schichten arbeiten wir jeweils missionierend und kaffeekochend an den Nachmittagen von montags bis donnerstags. Freitag geht die Reise des Mobi-Treff-Busses weiter zur Kirmes in einer Nachbarstadt. Die Fragebögen dienen auch dazu, die Besucherfrequenz festzuhalten. Vor jedem Schichtwechsel beten wir mit den Teams um Gottes Segen für die kommenden zwei Stunden.

Die Resonanz dieser Aktion möchte ich mit „mittelmäßig“ beschreiben. Einige gute und intensive Gespräche sind zustande gekommen. Die Kontakte mit den Passanten waren vielfältig. Im Unterschied zu Fulda schien mir die Bereitschaft, die Einladung zu einem Pausenkaffee freundlich anzunehmen oder auch abzulehnen, etwas geringer ausgeprägt. Ignoranz oder schroffe Ablehnung waren stärker vertreten. Ob dies an der norddeutschen Mentalität liegt, vermag ich nicht zu beurteilen. Den „Eisbrecher“ Kaffee oder Cappucino hatten wir in Fulda nicht, auch keinen Bus. Am Wetter kann es jedenfalls nicht gelegen haben. Leider haben wir keine Evaluation dieser Straßenevangelisation gemacht. Daran mangelt es Kirchens anscheinend noch bei vielen Unternehmungen, ich stelle das immer wieder fest. Darum wird der Mobi-Treff auch im nächsten Jahr wieder aufkreuzen, und es wird sich nicht viel verändert haben, außer dass die Menschen wohl noch desinteressierter sein werden, als es mir schon jetzt vorkam.

Insgesamt kann ich sagen, dass Straßenevangelisation eher nicht „mein Ding“ sein wird. Dennoch waren die beiden Proben aufs Exempel sehr hilfreich, um das methodische Spektrum von Evangelisierung auszuloten und zu erleben, wie ich damit zurecht komme. Ich konnte lernen, was dazu gehört, welche Vorbereitungen auch spirituell nötig sind, wie die Vorgehensweise aussehen kann und welches Ziel/Zielgruppe realistisch ist. Aber die Straße ist ja nicht das einzige Feld der Evangelisation. Viele andere sind nicht weniger wichtig!

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