6. Tag
Heute ist mein freier Tag! Ich hatte meinem Enkelkind eine Fahrt mit dem ICE versprochen, und so haben wir beide heute einen Tagesausflug in die schöne Stadt Limburg gemacht.
Wie das so ist bei der Deutschen Bahn: Eigentlich verläuft nichts ordentlich. Es fing schon damit an, dass frühmorgens bei der Ankunft auf dem Hauptbahnhof der Hinweis „Zug fällt aus“ prangte… Und nun? Zum Glück ist mein Enkelkind keine Heulsuse, und wir schlossen uns den gestressten Bahnpendlern an und liefen schnell zu einem anderen Gleis, wo ein ICE nach Süden gerade einlief. Mit ungeplantem Umsteigen erreichten wir dann doch noch den ICE-Bahnhof Limburg-Süd, wo der Zug auch für noch andere Fahrgäste extra anhielt. Ähnlich ging es bei der Rückfahrt zu, die im Endeffekt sogar mit nur wenig Verspätung verlief. Die 300 Sachen hinter Montabaur waren schon beeindruckend – wenigstens etwas!
Limburg ist ein schönes kleines Städtchen mit viel schiefen Fachwerkhäusern, engen Gässchen und steilen Straßen zum Domberg hinauf, der hoch über der Lahn thront. Ein sehr lohnenswertes Ziel. Heute war Montag, und alle Museen waren normal geschlossen, aber selbst damit ist ein Ausflug nicht weniger interessant. Vor dem Dom kann man auch die für 30 Mio. Euro Stifungs- und anderer Gelder restaurierte und zum Teil neu gebaute Bischofsresidenz sehen, die berechtigterweise viel Wirbel um den damaligen Bischof verursacht hat, der nun nicht mehr in einer Bistumsleitung arbeitet, sondern nach Rom als Sekretär an eine vatikanische Behörde versetzt wurde. Beim Kerze-Entzünden im Dom haben wir ein bisschen laut gebetet, was bei anderen Besuchern mit Kindern auf Interesse stieß, die sich spontan dazu gestellt hatten. Die Limburger Tourist-Information verschickt ein Infopaket mit Flyern, Übernachtungsinfos und Stadtplänen, wenn man die Stadt besuchen möchte.