über Sünde

über Sünde

(Foto: heise.de/Shutterstock)

Reden wir mal über Sünde. Ab-sond-erung. Von den Werten, die eine Gesellschaft lebenswert machen: Gebote, Gottes An-gebote.


https://www.heise.de/news/Klimawandel-Europa-und-USA-fast-allein-fuer-Klimakatastrophe-verantwortlich-4891161.html

Die Reduzierung der biblischen Botschaft auf das Sexualleben ist ein No-Go, und Homosexualität als evangelikales Topthema obendrein. Wenn schon Ethik und Moral, dann bitte in globaler Gewichtung: Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung sind die Sorgen, die Christen umtreiben sollten. Und da können wir dem „strukturellen Bösen“ nicht entrinnen, auch wenn man sich noch so bibeltreu gibt. Wir sind nicht nur mitverantwortlich, sondern schuldig!

Ja, auch ich pflege mein moralisches Feigenblatt mit dem Ökostrom meiner Stadtwerke, der angeblich aus österreichischen Wasserkraftwerken bezogen wird. Auch wir fahren im Haushalt zwei Autos mit Verbrennungsmotoren. Auch ich habe ein China-Handy, von dem ich nicht genau weiß, mit welchen Rohstoffen unter welchen sozialen Bedingungen sie hergestellt werden. Dasselbe gilt für unsere Laptops und die Heim-Elektronik generell. Auch der hochtechnisierte Herd, auf dem ich unser Essen koche, trägt nur äußerlich eine deutsche Traditionsmarke. Sie ist längst mehrfach gesplittet und verkauft, lässt aber immerhin noch in Europa produzieren. Meine Kleidung kaufen wir zwar nicht beim Billigheimer, und unser weniges Fleisch kommt von regionalen Bio-Bauernhöfen, aber beim Essen-gehen wird das schon wieder unübersichtlich.

Interessant sind die (über 1.000!) Kommentare zum o.a. Artikel bei Heise. Jemand wehrt sich gegen den Schuldvorwurf und meint, mit dem Kreuz auf dem Wahlzettel auch die Mitverantwortung für die postmodernen Desaster abgegeben zu haben. „Die Politiker sind schuld, ich doch nicht!“ Seit August leben wir energiemäßig „auf Pump“, d.h. weit über unsere Verhältnisse. Für meinen persönlichen „ökologischen Fußabdruck“ verbrauche ich 2½ Erden pro Jahr! (Ich bin jetzt 71.) Es ist Raub, und wir wundern uns über „Wirtschafts“-Flüchtlinge …

In der evangelikalen Szene muss noch viel Bewusstseinsarbeit geleistet werden, um die ethischen Maßstäbe (Gottes An-gebote!) biblisch zurechtzurücken. Als Konsumenten haben wir ziemlich viel Macht. Nein-Sagen will gelernt sein. Aber wer es auf moralische Nebenschauplätze abdrängt, macht sich mitschuldig. Dass Corona die Strafe Gottes für Homosexualität (der westlichen Welt) sei, hat nicht nur ein (orthodoxer) Bischof behauptet. Corona zeigt mir, dass die globalisierte Menschheit unfähig ist, einer solchen Bedrohung zu entrinnen.

Und genau aus diesen politischen (!) Gründen „brauche“ ich einen Erlöser. Johannes Reimer hat [2016 mal gesagt]: „Ekklesia, das ist ein politischer Begriff!“ Unsere Zukunftsthemen sind komplex – aber kein Grund zur Furchtsamkeit.