Eins muss klar sein: Nicht der ökumenische Ansatz, sondern der konfessionelle ist begründungspflichtig. (Bischof Franz-Josef Bode, Osnabrück)
Das erste Heft des Print-Magazins der Evangelischen Allianz in Deutschland „EiNS“ zum Start der 20-er Jahre des 21. Jhdts. ist erschienen. Es fasst noch einmal das beeindruckende [„Zukunftsforum” vom Herbst 2019] zusammen. Mit dem Klick auf das Titelbild rechts geht’s zur online-Ausgabe (pdf). Besonders empfehle ich den Artikel von Reinhardt Schink (Generalsekretär der EAD) unter dem – besonders für Christen, die gerade auf dem „synodalen Weg“ unterwegs sind – provozierenden Titel „Hierarchie oder Netzwerk“ auf S. 7–9, und die Teilnehmerstimmen „Wie können wir wirklich in Deutschland eine Stimme sein“ auf den S. 10–15.
Ich werde dran bleiben an „meinem“ Barcamp Slack-Channel Nr. 110 „Multikonfessionelle Gemeinde“ und dort und hier im Blog meine pastoralen und strukturellen Vorstellungen in ein strategisches Startup-Konzept gießen. (Jetzt wird mir klar, warum ich mit 60 Jahren noch [berufsbegleitend einen Master] in Nonprofit-Management nicht nur machen durfte, sondern wohl sollte!) Klar, dass das Barcamp noch nicht vollendet ist. Von der Vision zum Projekt braucht es wie beim Handwerk Zeit:
Die ersten Tools dürfen wir hier in meiner Stadt schon seit einiger Zeit anwenden: Wöchentliches ökumenisches [Gebet von Allianz-Fans quer durch alle Konfessionen], und die Charismen, die jede und jeder geschenkt bekommen hat. Dass wir beim Zukunftsforum [Barcamps] machen sollten, davon hatte ich vorher keine Ahnung, und „mein“ Thema erschien dann völlig spontan in meinem Herzen!
Wer eine multikonfessionelle Gemeinde für unrealistisch hält, erteilt der Zukunft der Kirche eine Absage.
Die [Kirche der Zukunft] – und damit auch deren Voraussetzung: Die Zukunft des christlichen Glaubens – wird
- mystisch (d. h. geistbewegt)
- ökumenisch (d. h. konfessionsüberschreitend)
- charismatisch (d. h. missional)
sein. Das schließt solche Profilierungen wie „biblisch“, „katholisch“ und „evangelisch“ ein. Wir reden doch schon lange davon, Theologenkommissionen arbeiten daran, aber warum immer noch warten, bis wir irgendwann mal zu Ende geredet und gedacht haben würden? Warum mögen wir [dieses heiße Eisen jetzt nicht] anpacken? Angst, weil wir dafür die kirchenrechtlichen und dogmatischen Grenzen aufbrechen müssten? Was wäre, wenn Jesus sich an die Mainstreams der Schriftgelehrten und Pharisäer gehalten hätte? Wenn Propheten ihren Mund und Reformatoren und Revolutionäre ihre Ideen unter Verschluss gehalten hätten?
Ja, eine multikonfessionelle bzw. ökumenische Gemeinde passt nicht in den pastoralen Mainstream. Ja, es stimmt: „Das geht nicht“, das müssen vor allem Katholiken sagen, die sich ein wenig im Kirchenrecht auskennen. Und um der Zukunft willen muss es heißen: „Geht nicht gibt’s nicht!“ Es ist ja nun ausgerechnet der kath. Bischof von Rom, der seine Vision von einer jesus-zentrierten, missionarischen, entklerikalisierten und gesellschaftlich kompetenten Kirche (und nicht nur Konfession!) ausführlich und wiederholt dargelegt hat. Für mich ist „Evangelii Gaudium“ mit seinem für mich unübersehbaren Einfluss seitens der weltweiten Evangelischen Allianz [WEA] auch im sechsten Jahr immer noch der [Schlüsseltext] nicht nur für die Zukunft der Kirche, sondern auch für mein persönliches Engagement in einer evangelikal-charismatischen Gemeinde. So arbeitet der Heilige Geist heute: Da schreibt ein Papst etwas, und der Mülheimer Verband freikirchlich-evangelischer Gemeinden (die Mutter der Pfingstbewegung in Deutschland) hat einen Mitarbeiter mehr…, und die Evangelische Allianz in meiner Stadt obendrein. (Umgekehrt geht es ja auch, insofern ist das oft eine Win-Win-Situation.)
Nächste Stationen des EAD-Zukunftsforums sind die [Regionaltreffen]. Und die Projekte vor Ort. Schwerpunkt bei uns: Digitalisierung in der Evangelischen Allianz und Jugend-Netzwerk. Beides ist schon in Gang gekommen – und natürlich noch mit „ganz viel Luft nach oben“, und nach vorne…